Diese Zeitungsmeldung könnte man hinsichtlich ihrer Wirkung als Gründungsurkunde von Nikolausdorf bezeichnen. Schon am 23. Oktober erreichte die Verantwortliche die erste schriftliche Bewerbung.
Die Bereitschaft zum Siedeln war groß. Deshalb musste die Regierung nun einen offiziellen Beschluss fassen. Am 26. Januar 1900, vormittags um 10 Uhr, fand deshalb eine große Ortsbesichtigung statt. Aus Oldenburg kamen der leitende Beamte des Landeskulturfonds, Ökonomierat Heumann mit Inspektor Glaß, aus Garrel Pfarrer Kock sowie eine Reihe von Interessenten und Neugierigen aus Beverbruch und Garrel; insgesamt waren es an die 200 Mann.
Am Herdfeuer im Gasthof Meyer waren nachher alle einer Meinung: Hier muss ein Dorf entstehen! Zunächst musste dieses Gebiet jedoch dem Landeskulturfonds zurückgegeben werden, denn es war schon fünf Jahre lang in der Hand der Forstverwaltung. Am 2. April 1900 wurde der Tertialboden zur Besiedelung freigegeben. Das Gebiet wurde durch Zukauf von Privatbesitz vergrößert und auf eine Gesamtfläche von 1583 Hektar gebracht. Die Kolonate hatten eine Größe von 14 bis 16 Hektar. Nun wurde die gesamte Siedlungsfläche in 99 Kolonate aufgeteilt, dazu kam später das Moorgut „Rote Erde“. Das gesamte Siedlungsgebiet dehnte sich der Länge nach in nordsüdlicher Richtung etwa siebeneinhalb Kilometer aus. Die größte Breite im Norden betrug viereinhalb Kilometer.