Geschichte

An die Bewerber stellte man nicht unerhebliche Ansprüche: Man wollte beispielsweise wissen, „…ob der Antragsteller hinsichtlich seines Rufes, der Tüchtigkeit, Tätigkeit und auch hinsichtlich seiner pekuniären Verhältnisse geeignet erscheinen durfte, ein Kolonat von 8-10 ha Fläche sachgemäß, wenn auch allmählich in Kultur zu setzen.“ Bis April 1900 hatten sich 47 Bewerber gemeldet und bis zum September 1900 waren 33 Kolonate ausgewiesen.

Folgende Bedingungen wurden mit den Siedlungswilligen vereinbart:

  • Das eingewiesene Land wird Eigentum.
  • Die gesetzliche Grundsteuer muss jährlich entrichtet werden, doch werden dem Eingewiesenen vom 1. Januar des folgenden Jahres an zehn Freijahre bewilligt.
  • Der Placken wird auf dem Feld durch Grenzgräben markiert.
  • Grenz- und Entwässerungsgräben sind anzulegen.
  • Zur Herstellung von Wasserzügen ist mit Geld oder Arbeit beizutragen.
  • Statt des Kaufpreises wird eine jährliche Rente festgelegt.
  • Es gibt aber zehn Freijahre, wie bei der Grundsteuer.
  • Innerhalb von fünf Jahren müssen 25 % der Fläche kultiviert sein.
  • Die Rente ist mit dem 30-fachen Betrag ablösbar. Mit 25 jährlichen Tilgungsraten ist die Stelle frei.
  • Kommt der Kolonist seinen übernommenen Verpflichtungen nicht oder nach ehrlichem Ermessen nicht genügend nach, so erlischt von dem Zeitpunkt der Feststellung der Säumigkeit an ein jeder Anspruch auf die Gewährung weiterer Freijahre und wird die Rente mit dem nachfolgenden Zahlungstermin fällig.

Es lag der oldenburgischen Regierung sehr daran, dass die neue Kolonie aufblühte. Deshalb griff sie den Anbauern kräftig unter die Arme. Es gab günstige Darlehen zum Bau eines Hauses, Vorschusszahlungen zum Ankauf von Kunstdünger, Seradella und Lupinen. Wer schnell kultivierte, erhielt eine Prämie bis zu  Mark pro Hektar. Wem es an Weideland fehlte, konnte sein Vieh in die Staatsweide geben. Die Verwaltung des Landeskulturfonds half weiter durch Bereitstellung von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten zum gemeinschaftlichen Gebrauch.

Landwirtschaftsdirektor Wilhelm Lohaus in Dinklage wurde gebeten, den Siedlern mit Rat und Belehrung zu helfen. Auch Ökonomieinspektor Georg Boyken, beschäftigt beim Landeskulturfonds Oldenburg, setzte sich über einen längeren Zeitraum (1908 bis 1918) tatkräftig für die neu hinzugekommenen Siedler in Nikolausdorf ein.

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