Das 4 Kilometer lange Teilstück gehört zur neuen Stromtrasse Conneforde-Cloppenburg-Merzen. Über ein Provisorium soll früher als geplant Offshore-Strom fließen.
Normann Berg | 10.02.2023
So dürfte es bald auch nördlich und westlich von Beverbruch aussehen, wenn Tennet mit dem Bau eines Erdkabelabschnitts der neuen Stromtrasse Conneforde-Cloppenburg-Merzen beginnt. Foto: dpa/Rehder
In Kürze soll der Bau eines Erdkabelabschnitts der ansonsten weitgehend als Freileitung geplanten Stromtrasse Conneforde-Cloppenburg-Merzen beginnen. Das teilt Netzbetreiber Tennet mit. Bei besagtem Abschnitt handelt es sich um eine insgesamt 4 Kilometer lange Verbindung zwischen der sogenannten Kabelübergangsanlage nördlich von Beverbruch und dem künftigen Umspannwerk Garrel/Ost, das derzeit westlich von Beverbruch gebaut wird (siehe Karte).
Ende vergangenen Jahres hatte die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr nach Tennet-Angaben den Planfeststellungsbeschluss für diesen Abschnitt der neuen Höchstspannungsleitung erlassen und damit quasi die Baugenehmigung erteilt.
Zwischen der Kabelübergangsanlage, die den Übergang von Freileitungen auf Erdkabel und umgekehrt ermöglicht, sowie dem künftigen Umspannwerk soll die neue Leitung auf etwa 3,6 Kilometern als Erdkabel verlegt werden. Hinzu kommt ein 300 Meter langes Freileitungsspannfeld inklusive eines Maststandortes.
Diesem Teilstück falle darüber hinaus eine besondere Bedeutung für die Energiewende zu, heißt es. Denn über ein Provisorium werde der Abschnitt noch vor Inbetriebnahme der Gesamtleitung mit einer bestehenden Hochspannungsleitung zwischen Conneforde und Cloppenburg verbunden. Dadurch könne frühzeitig Strom der Offshore-Netzanbindung BorWin5 in das Netz eingespeist werden.
An dem Projekt Conneforde-Cloppenburg-Merzen ist neben Tennet auch Netzbetreiber Amprion beteiligt. Die insgesamt 125 Kilometer lange Leitung soll Spannungen bis zu zu 380.000 Volt (380 Kilovolt) tragen können. Aus Wind und Biogas gewonnener Gleichstrom soll ab dem Jahr 2026 in den neuen Konverteranlagen Cappeln-West und Garrel-Ost in Drehstrom umgewandelt und dann in die Ballungszentren im Süden Deutschlands weitertransportiert werden. Die bestehende Leitung (220 Kilovolt) werde voraussichtlich ab 2027 zurückgebaut.