Franz Koddenberg ruft seit 46 Jahren zum Spenden auf
Hubert Looschen
Franz Koddenberg organisiert seit 46 Jahren die Blutspendeaktionen in Nikolausdorf. An diesem Freitag, 21. Januar, gibt es einen weiteren Termin.
Nikolausdorf „Seit 46 Jahren“, antwortet Franz Koddenberg ohne lange zu überlegen auf die Frage, seit wann er für die Blutspendetermine in Nikolausdorf verantwortlich ist. Am kommenden Freitag, 21. Januar, gibt es den nächsten Termin: Ab 16.30 Uhr steht das Team bereit. Für den Organisator Franz Koddenberg ist ganz wichtig: Man kann über die Homepage des Blutspendedienstes einen Termin vereinbaren, aber auch spontane Besuche im Pfarrheim sind möglich. Es gilt die 3G-Regel.
1976 übernommen
„Das Blutspenden in Nikolausdorf ist fast eine Familienangelegenheit“, erzählt Franz Koddenberg. Ehe er 1976 die Aktion übernommen hat, hatte sein Bruder schon einige Male zur Blutspende nach Nikolausdorf eingeladen und sogar eine kleine DRK-Ortsgruppe gegründet. Bis heute kommen einige aus der früheren DRK-Gruppe, wenn in Nikolausdorf zur Ader gelassen wird, helfen bei den Vorbereitungen und dem Ablauf. Vorbereitungen heißt: Werbezettel verteilen, ein Transparent am Nikolauseck aufhängen, für Speisen und Getränke sorgen und die Räume herrichten. Wurde früher in der Grundschule gespendet, steht seit einigen Jahren das neue Pfarrheim zur Verfügung. „Hier haben wir sehr gute räumliche Voraussetzungen einschließlich einer Küche“, freut sich der Organisator.
Einschränkungen
Natürlich schränke Corona die Aktion ein. Waren es vor Corona schon mal 100 Spenderinnen und Spender, sind es jetzt etwa 70. Das obligatorische Essen muss anders organisiert werden. Am Freitag seht ein Imbisswagen vor der Tür des Pfarrheimes. „Im Sommer wird auf der Terrasse ein Grill aufgestellt. Dann werden acht Helfer gebraucht, jetzt sind es vier. Das weitere Personal und das Equipment stellt der Blutspendedienst des DRK und die Garreler Ortsgruppe.
Der Blutspendetermin als Familienangelegenheit hat Zukunft. Ehefrau Maria und Tochter Anne sind selbstverständlich eingebunden. Franz Koddenberg kann sich gut vorstellen, dass die Tochter die Aktion in die Hand nimmt, wenn es ihm nicht mehr möglich ist.
Die Bereitschaft zur Blutspende ist auf dem Land ausgeprägter, hat der 63-Jährige beobachtet. Die familiäre Atmosphäre gefällt allen. Wenn er verhindert ist, dann fragen die Gäste schon mal: „Wo ist Franz?“ Zum Blutspenden kommen natürlich die Nikolausdorfer, aber auch Einwohner aus den benachbarten Dörfern. Der kleine Rahmen und das persönliche Sich-Kennen seien vorteilhaft bei der Werbung.
„Wir laden herzlich ein, auch spontane Besuche im Pfarrheim sind möglich“, wirbt der Nikolausdorfer. Corona hinterlasse auch beim Blutspenden deutliche Spuren, die Zahl der Spender sei deutlich geringer. „Da muss auch schon mal eine Operation verschoben werden, weil keine Blutkonserve mehr da ist“, beschreibt Franz Koddenberg die Dringlichkeit.
Ehefrau Maria und Tochter Anne freuen sich schon auf ein kleines Dankeschön nach der Aktion. Dann wird Franz Koddenberg etwas Leckeres kochen, hat er doch das Kochen für sich als Hobby entdeckt.
Quelle: https://www.nwzonline.de/plus-cloppenburg-kreis/nikolausdorf-soziales-seit-1976-bittet-er-zum-aderlass_a_51,5,2840864809.html