Reiner Kramer
„Freibad“ heißt das jüngste Buch des Bremer Autoren. In Grundschulen zu lesen ist für ihn eine große Freude.
Nikolausdorf Wie lange braucht ein Autor, um ein Buch zu schreiben? Woher schöpft er seine Ideen und warum schreibt er überhaupt? Fragen über Fragen, mit denen die Dritt- und Viertklässler der Grundschulen Nikolausdorf/Beverbruch und Varrelbusch/Falkenberg am Donnerstagmorgen Will Gmehling löcherten.
Die Autorenlesung zählt zur festen Einrichtung in den kleineren Schulen der Gemeinde Garrel, organisiert wird abwechselnd. Im Anschluss an die Lesung am Standort Nikolausdorf stand Gmehling den Mädchen und Jungen der Grundschule Tweel Rede und Antwort und las aus seinem neuesten Buch „Freibad – Ein ganzer Sommer unter dem Himmel“ vor.
Passagen der Geschichte um die Geschwister Bukowski kannten viele Schüler bereits, hatten sie im Vorfeld doch im Deutsch-Unterricht nicht nur zum Autor Will Gmehling recherchiert, sondern etwa in Frühstückspausen auch Auszüge aus dem Buch gehört, berichtete Lehrerin Ulrike Kaiser. Und was sie nicht in Erfahrung bringen konnten, konnten sie am Donnerstag erfragen.
Die Geschwister Alf, Katinka und Robbie erleben einen langen Sommer im Freibad, nachdem sie ein Kleinkind vor dem Ertrinken gerettet und dafür eine Eintrittskarte fürs Freibad geschenkt bekommen haben. Geld fehlt immer, doch die Familie hält zusammen. Für den Sommer hat jedes Kind ein eigenes Ziel: Alf will unbedingt runter vom Zehner, Katinka lernt auf der Wiese Französisch und trainiert 20 Bahnen Kraul am Stück. Robbie redet kaum und träumt dafür sehr viel – er ist halt anders, wie Alf, der Ich-Erzähler, feststellt. Die „leuchtende“ Tochter des Freibad-Chefs hinterlässt bei Alf Eindruck. Der Duft von Pommes und Chlor begleiten den besten Sommer überhaupt für die drei Bukowski-Geschwister.
Der Bremer Autor Gmehling arbeitet bereits an der Fortsetzung der Geschichte um die Bukowski-Familie, wie er verriet. Das Boxen wird zum Thema. Gmehling tourt durch ganz Deutschland, um in Klassen vorzulesen. „Diesen direkten Kontakt mit den Kindern zu haben“, sei für ihn das Besondere an den Lesungen in den Schulen. Die Mädchen und Jungen hingen an den Lippen des Autors – „fantastisch“, freute sich der Autor über diese Resonanz auf seinen Vortrag.
Er sieht das Vorlesen, das immer häufiger vernachlässigt werde, auch als Gegenprogramm zur Smartphone-Nutzung.