Yvonne Högemann
Die Nikolausdorfer Anna und Bernd Niegisch basteln für den Guten Zweck. Dabei ist in den vergangenen Jahren eine beachtliche Summe zusammengekommen.
Nikolausdorf Seit nunmehr über elf Jahren hilft Anna Niegisch aus Nikolausdorf den Kindern in der Einrichtung „Löwenherz“ in Syke. Ihre bekannten Bastelarbeiten brachten in diesen Jahren mehrere tausend Euro für das Kinder-Hospiz ein.
Für die ehemalige Kindergärtnerin, die 42 Jahre Verantwortung in den Kindergärten Nikolausdorf und Kellerhöhe getragen hat, zählen nicht die üblichen Floskeln wie „hätte, könnte, müsste, sollte und würde“, sie spricht ganz einfach von „machen“ und schafft es in mühevoller Kleinarbeit mit den eigenen Händen. Ihre Bastelarbeiten bringen Kleinbeträge, die in den Jahren zu ansehnlichen Spenden für die gute Einrichtung gewachsen sind. Der Grundsatz der Nikolausdorferin: Wir spenden Material und Zeit, der Erlös geht dann zu 100 Prozent an „Löwenherz“. Insgesamt ist dabei in den Jahren eine Spendensumme von über 6000 Euro zusammengekommen.
„Zu Beginn war auch noch meine Tochter Heike dabei, die ich mit meinem Einsatz für ,Löwenherz’ angesteckt hatte“, sagt Anna Niegisch. Mittlerweile helfe ihr Mann Bernd ihr bei verschiedenen Arbeiten. „Ohne ihn könnte ich mein Angebot nicht so ansprechend halten.“ Schon als das Ehepaar erstmals von „Löwenherz“ hörte und sich vor Ort über die aufopferungsvolle Arbeit informierte, stand für die Nikolausdorfer fest, dass sie etwas für das Kinder-Hospiz tun sowie diese wichtige Aufgabe bekannt machen und nicht nur Geld überweisen wollen. „Es ging mir damals mitten ins Herz“, sagt Anna Niegisch heute.
Den Startschuss wagte Niegisch beim Spekulatius-Backen im „Buurnmuseum“ in Nikolausdorf, das jährlich am 1. Advent stattfindet. „Meine Bastelarbeiten für den guten Zweck wurden sehr gut angenommen“, erinnert sich die 42-Jährige. Es seien nicht die großen Summen gewesen, vielmehr habe sie aber dafür gesorgt, dass die Idee im Gedächtnis der Leute bleibe.
Oftmals seien auf diesem „Marktstand“ dann auch einfach Spenden von sozial engagierten Besuchern dazugekommen, die nicht genannt werden wollen. Unterstützt werde die Sache demnach von verschiedenen Seiten. „Es geht über die Mund-zu-Mund-Propaganda und so erfahre ich mit meiner Arbeit auch große Unterstützung im Dorf“, weiß Niegisch. Nach einem Lungeninfarkt auf der Autobahn sei ihre soziale Arbeit schließlich noch intensiver geworden. „Wenn man weiter leben will, muss man ein Ziel haben“, hat sie gelernt. „Mir gehen die Ideen für diese gute Sache ganz einfach nicht aus!“
Die Gründung des Kinder-Hospizes erfolgte 1998 in Sulingen. Nur fünf Jahre später wurde 2003 das entsprechende Gebäude in Syke errichtet. „Es geht um die Betreuung von schwer erkrankten Kindern, die hier über 28 Tage im Jahr mit ihren Familien Unterstützung finden können“, erklärt Siegfried Held, ehrenamtlicher Mitarbeiter für die Öffentlichkeitsarbeit der Einrichtung „Löwenherz“, der den Scheck in Nikolausdorf in Empfang nehmen durfte.
„Es stehen acht Plätze für Kinder zur Verfügung.“ Seit 2013 gebe es im angebauten Jugend-Hospiz außerdem acht Plätze für Jugendliche und junge Erwachsene von 14 bis 24 Jahren. Dabei werde den Eltern einmal die tägliche Sorge und Last ein klein wenig abgenommen. Bei einer liebevollen Unterstützung für Kinder und Eltern, könne die Familie anschließend gestärkt und mit neuen Kräften nach Hause zurückkehren. Weitere Informationen erhalten Interessierte bei einem Tag der offenen Tür im September.