Stephan Tönnies
An der Spitze ist die Messe gelesen. Im Tabellenkeller wird dagegen der zweite Absteiger gesucht.
Nikolausdorf Der Fußball-Abstiegskampf ist bekanntlich nichts für schwache Nerven. Da kann es nur von Vorteil sein, wenn auf der Trainerbank ein alter Haudegen sitzt, der im Fußballsport schon alles erlebt hat. Diese Trumpfkarte besitzt auch der abstiegsbedrohte Kreisligist SV Nikolausdorf in Person von Coach Heinz Thienel. Er ist wahrlich Mister SV Nikolausdorf. Seit 16 Jahren im Amt, hat er alle Höhen und Tiefen des Clubs mitgemacht. Als Spieler gehörte er dem legendären SVN-Team an, was damals sogar auf Bezirksebene spielte.
Doch am Saisonende hört Thienel als Trainer beim SVN auf. „16 Jahre sind eine lange Zeit gewesen. Jetzt muss mal ein anderer ran“, sagt Thienel, der noch nie viel Aufhebens um seine Person gemacht hat. Stets stand für ihn das Wohl des Clubs an erster Stelle. Die Anlage des SV Nikolausdorf ist sein zweites Wohnzimmer. Dort trifft man ihn auch am Häufigsten an. Nun hofft Thienel, dass die Nikolausdorfer Anhänger auch in der kommenden Spielzeit Kreisliga-Fußball in ihrem Stadion sehen werden. Thienel ist ganz optimistisch, dass sein Team den Klassenerhalt packt. Die Nikolausdorfer werden am Samstag in Cappeln vorstellig. Die Cappelner stecken ebenfalls im Schlamassel und sind noch nicht gerettet. Den Cappelnern würde ein Punkt reichen, den Nikolausdorfern nicht, wenn sie ganz auf Nummer sicher gehen wollen. „Die Viktoria aus Elisabethfehn ist zwar Vorletzter und hat zwei Punkte weniger als wir. Aber wenn die ihr Duell in Molbergen gewinnen sollten, dann reicht uns ein Remis nicht“, sagt Thienel. Dann hätten die Viktoria und Nikolausdorf jeweils 21 Punkte, aber die Thienel-Elf hätte das schlechtere Torverhältnis gegenüber den Fehntjern.
Thienel lobt unterdessen die gute Leistung seiner Elf aus dem Emstek-Spiel (1:1). Seine Mannschaft habe gegen einen starken Gegner einen ordentlichen Auftritt hingelegt. Personell sei so weit alles in Butter. Auch in Cappeln wird Thienel wieder auf die Dienste von Christian Timmerevers zurückgreifen. Der Torjäger könnte gegen die Cappelner, die seit Wochen im Formtief stecken, das Zünglein an der Waage sein.
Die Trainersuche des SV Nikolausdorf läuft derweil auf Hochtouren. Erste Gespräche wurden bereits geführt. „Interessierte Trainer und Spielertrainer können sich gerne bei mir melden“, so Thienel. Er ist zu erreichen unter 04474/7463. • Die Begegnungen des 30. Spieltages im Überblick: SV Emstek – BV Bühren, BV Essen II – SV Strücklingen (beide Samstag, 15 Uhr), FC Sedelsberg – SV Gehlenberg (Samstag, 16 Uhr), SV Cappeln – SV Nikolausdorf, SC Sternbusch – SV Bösel, SV Molbergen – Viktoria Elisabethfehn, SV Harkebrügge – Sportfreunde Sevelten (alle Samstag, 18 Uhr).• Torjäger – Top Drei
29 Tore: Piotr Dziuba (SV Harkebrügge); 26 Tore: Johannes Bruns (SV Molbergen); 20 Tore: Christian Timmerevers (SV Nikolausdorf).