Nils Hannes Klotz
Zum zweiten Mal haben die Gemeinden Großenkneten und Garrel einen Antrag gestellt, um an Fördergelder für das Dorfentwicklungsprogramm zu kommen. Das Ergebnis wird um Ostern erwartet.
Sage-Haast So schnell geben sich die Gemeinden Großenkneten und Garrel nicht geschlagen: Für ihr Projekt „Beidseits der Lethe“ haben die Initiatoren kürzlich zum zweiten Mal einen Antrag gestellt, um vom Land Niedersachsen an Fördergelder des Dorfentwicklungsprogrammes zu kommen.
Der erste Antrag war im Frühjahr vom Amt für regionale Landesentwicklung abgelehnt worden. Grund dafür war auch die große Konkurrenz, begründete die zuständige Dezernatsleiterin Patricia Bonney: „Wir hatten allein in Oldenburg fünf Aufnahmeanträge.“ Um über den derzeitigen Stand zu informieren und auszuloten, wie die Chancen diesmal stehen, haben sich die beiden Bürgermeister der Gemeinden am Donnerstagabend im Landhaus Otte mit Dezernatsleiterin Bonney, dem Planungsbüro Mosebach und dem Landtagsabgeordneten Karl-Heinz Bley getroffen. Angestoßen worden war die öffentliche Veranstaltung von Ideengeber Peter Möllmann vom Bürgerverein Nikolausdorf.
Einst Konfessionsgrenze
Die Lethe, ein rund 37 Kilometer langer Nebenfluss der Hunte, markierte früher die Konfessionsgrenze zwischen dem evangelischen Großenkneten und dem katholischen Garrel. Heute ist der Fluss Gemeinde- und Landkreisgrenze. Mit dem gemeinsamen Projekt „Beidseits der Lethe“ sollen nun diese Grenzen überwunden werden. Beteiligt sind auf Garreler Seite die Kirchdörfer Nikolausdorf und Beverbruch. Auf Großenknetener Seite sind es die Bauerschaften Bissel, Halenhorst, Hengstlage, Haschenbrok, Döhlen und Blockhaus Ahlhorn.
Chancen stehen gut
Bonney machte den Beteiligten Hoffnung: Zum Ende der Bewerbungsfrist für die Anträge zum Dorfentwicklungsprogramm habe das zuständige Amt dieses Jahr statt fünf nur drei Anträge erhalten. „Jetzt stehen die Chancen schonmal besser“, so Bonney. Für den Geschäftsbereich Oldenburg wolle sie sich zudem dafür einsetzen, dass zwei anstatt nur einem Antrag in das Förderprogramm aufgenommen werden.
Wann die Entscheidung für eine mögliche Aufnahme in das Programm fällt, ist aktuell aber noch unklar. Bis Ostern müsse man sich wohl noch gedulden, so Bonney. Das Problem: Aufgrund der hohen Ausgaben des Landes in der Corona-Pandemie und einem Wechsel der Förderperiode sei die Höhe der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel noch unklar. Doch auch wenn das Projekt „Beidseits der Lethe“ 2022 bewilligt werden sollte, würde es aufgrund der Planungsphase und erforderlichen Ratsbeschlüssen wohl erst im Jahr 2025 zur konkreten Umsetzungsphase kommen.
So geht es weiter
Vor der Aufnahme in das Förderprogramm können laut Bonney auch noch keine Dorfentwicklungsanträge gestellt werden. Ideen, was man mit dem Geld anstellen könnte, gibt es aber schon: So können etwa ortsbildprägende, alte Gebäude umgestaltet oder Begegnungsstätten wie Mehrgenerationenhäuser gestärkt werden. Sollte die Aufnahme ins Programm erfolgen, dann folgt zunächst eine Bürgerversammlung samt Bildung eines Arbeitskreises. Dann startet der Planungsprozess. Ob und wann genau es dazu kommt, steht aber noch in den Sternen.