Ulrich Suttka
Großenkneten Unter den sehr wenigen Zuhörern am Montagabend bei der Sitzung des Großenkneter Rates war auch ein Gast aus Nikolausdorf. Der Besuch von Peter Georg Möllmann hatte seinen guten Grund. Auf der Tagesordnung stand nämlich der Grundsatzbeschluss zur Interkommunalen Dorfentwicklungsmaßnahme „Beidseitig der Lethe“, in der insgesamt sieben Ortschaften aus den Gemeinden Großenkneten und Garrel zusammengeschlossen werden.
Möllmann wurde eingangs der Beratung des Themas eigens vom Großenkneter Bürgermeister Thorsten Schmidtke begrüßt. Nach kurzer Beratung durfte der Nikolausdorfer, ehemals Gemeindedirektor von Steinfeld, den Heimweg mit der Gewissheit antreten: Dieses Projekt trifft in Großenkneten auf ganz großen Rückhalt.
Grundsatzbeschluss
Einstimmig fasste der Rat den Grundsatzbeschluss, im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit mit der Gemeinde Garrel die Dorfentwicklungsmaßnahme „Beidseitig der Lethe“ durchzuführen. Eine Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm wird daher beantragt. Der räumliche Geltungsbereich in der Gemeinde Großenkneten erstreckt sich auf die Ortschaften Bissel, Halenhorst, Haschenbrok, Hengstlage und Döhlen. In der Gemeinde Garrel geht es um die Ortschaften Beverbruch und Nikolausdorf.
Bürgermeister Schmidtke erinnerte an den Ausgangspunkt der Projektes. Neben der städtebaulichen Entwicklung in den größeren Ortsteilen Ahlhorn, Großenkneten und Huntlosen stelle die Stärkung des ländlichen Raumes eine wichtige Aufgabe dar, sagte er. Durch die bisherigen Dorferneuerungsprogramme in Großenkneten, Huntlosen, Sage und Sage-Haast seien vorrangig infrastrukturelle Maßnahmen in den einzelnen Ortschaften gefördert worden.
Aufgrund einer Änderung der Förderrichtlinien werde nunmehr verstärkt der Fokus auf die soziale sowie kulturelle Stärkung, Weiterentwicklung und Vernetzung von Dorfregionen gelegt. Dafür böten sich Bissel, Halenhorst, Haschenbrok, Hengstlage und Döhlen aufgrund ihrer zusammenhängenden Struktur an. Hier gab es bisher zudem keine Dorferneuerung.
Politiker angetan
Von der interkommunalen Zusammenarbeit als Dorfregion „Beidseitig der Lethe“ versprechen sich die Partner Synergieeffekte, die zu einem nachhaltigen Erfolg der Projekte beitragen sollen. Dabei ist vorgesehen, dass die Gemeinde Garrel die Federführung übernimmt.
„Wir fiebern dieser Dorferneuerung schon entgegen“, sagte Herbert Wilke (CDU), selbst Halenhorster, und kennzeichnete damit das große Interesse der Dörfer an dem Projekt. SPD-Fraktionschefin Kerstin Johannes fand die interkommunale Zusammenarbeit „total spannend“. Matthias Reinkober (Kommunale Alternative) bezeichnete sie als „hervorragend“. Er lobte, dass auch Döhlen aufgenommen werde, und erwähnte das Stichwort Temporeduzierungen in Ortsdurchfahrten. Von einer „attraktiven Lösung“ sprach FDP-Fraktionschefin Imke Haake.
SPD-Ratsherr Dirk Faß regte an, auch noch das Areal des Blockhauses Ahlhorn einzubeziehen. Die Verwaltung sagte zu, diese Anregung zu prüfen.