Hubert Looschen
In der Heimat: Bischof Heinrich Timmerevers feierte am zweiten Weihnachtstag das Hochamt in der Sankt-Josef-Kirche in Beverbruch.
Beverbruch /Nikolausdorf . Die Zeit „zwischen den Jahren“ nutzt der Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, gern zum Besuch in der Heimat. Der gebürtige Nikolausdorfer zelebrierte am zweiten Weihnachtstag das Hochamt in Beverbruch. Dabei wurde er musikalisch unterstützt von dem Frauen- und dem Männerchor Nikolausdorf.
In seiner Predigt ging der Bischof auf das Auseinanderdriften in vielen Ländern und Bereichen ein. Darin äußere sich auch die Sehnsucht der Menschen nach einem sinnerfüllten Leben. Das könne die Weihnachtsbotschaft bringen. Bethlehem heiße übersetzt „Haus des Brotes“. Zwar seien in unserem Land genug Lebensmittel da, das könne aber den Hunger des Herzens nicht stillen. Die Futterkrippe, in der Jesus nach seiner Geburt gelegt wurde, könne als Zusage Gottes gewertet werden, dass er für die Menschen Nahrung werden wolle, dass er den Lebenshunger stillen könne.
Betlehem und die Krippe stellten eine Wende dar, gäben dem Leben eine neue Dynamik. „Diese neue Dynamik besteht darin, dass Menschen nicht immer mehr haben, sondern geben wollen“, sagte der Bischof. Anderen Menschen zum Brot werden könne die Wende im Leben sein. „Wir müssen zu Friedenstiftern werden“, sagte Bischof Timmerevers.
Für diese Wende gebe es hoffnungsvolle Zeichen. Zum Weihnachtssingen im Stadion des Fußballvereins Dynamo Dresden gehöre auch das Vorlesen der Weihnachtsgeschichte aus der Bibel. „Obwohl die Christen in einer großen Minderheit in Dresden sind, gab es nach der Weihnachtsgeschichte tosenden Beifall aller fast 30 000 Gäste“, berichtete der Bischof. Das werte er als Zeichen, das die Menschen von einer Sehnsucht erfüllt seien, die der Glaube geben könne.
Bischof Timmerevers feierte am Heiligen Abend die Christmette in der Dresdener Hofkirche und am ersten Weihnachtstag das Pontifikalamt. Seine nächsten Dienste nach dem Aufenthalt in der Heimat sind die Jahresschlussandacht zu Silvester und das Pontifikalamt am Neujahrstag. Bis dahin besucht er Verwandte und trifft sich mit früheren Weggefährten.